Das Immunsystem des Hundes

Woraus besteht eigentlich das Immunsystem?

 

Das Immunsystem. Jeder hat schon einmal vom Immunsystem gehört. Leidet man unter einem Infekt, einer Erkältung oder hat sich einen Virus eingefangen heißt es von allen Seiten „Du musst dein Immunsystem stärken. Okay, soweit so gut, aber was genau ist das Immunsystem? Wo sitzt es überhaupt im Körper? Woraus besteht es eigentlich? 

 

Das Wort System zeigt schon sehr deutlich, dass das Immunsystem nicht einfach ein Organ ist, das irgendwo ganz für sich alleine im Körper sitzt... System bedeutet, dass ein Zusammenspiel von mehreren Instanzen ein großes Ganzes ergibt. Das Immunsystem an sich ist nicht irgendwo, sondern fast überall.

 

Fangen wir einmal mit den offensichtlichsten Instanzen an, die Haut und die Schleimhäute. Ja, richtig gelesen, Haut und Schleimhäute gehören zum Immunsystem. Eine intakte Haut, dazu gehören auch die Schleimhäute wie Speichel, Tränenflüssigkeit und Nasenschleimhaut, interagieren als Türsteher für den Körper des Hundes. An der Haut und den Schleimhäuten wird also schon einmal ordentlich aussortiert. Frei nach dem Motto „ Du kommst hier nicht rein“ haben Bakterien, Viren und Co kein leichtes Spiel und werden geblockt. Bei einer nicht intakten Haut oder verletzten Schleimhäuten können somit aber auch im Umkehrschluss z.B. Bakterien in die Haut gelangen und dort ihr Unwesen treiben. Hundehalter, die einen Vierbeiner mit Allergien haben, kennen das Problem nur zu gut. Durch das ständige Kratzen, wird die Haut des Hundes geschwächt, es entstehen Risse und Wunden, und eine bakterielle Infektion der Haut ist oft die Folge davon.

 

Über die Nahrung oder, leider zum Leidwesen einiger Hundehalter, über jeglichen „Mist“ den Hunde auch gern einmal aufnehmen, können Angreifer auch über den Nahrungsweg in den Körper gelangen. Aber die Natur ist ja  schlau. Es gibt weitere Schaltstellen des Abwehrsystems, nämlich die Mandeln und die Magensäure. Gerade die Magensäure stellt ein riesen großes Desinfektionsbecken dar. Der PH Wert dort ist so extrem niedrig, (Deswegen das Wort Säure) dass Bakterien und Co, bei einer intakten Magensäure kaum eine Chance haben. Würde man ein paar Tropfen einer intakten Magensäure auf einen Teppich tröpfeln, würde die Säure dort Löcher hineinfressen. Gerade Hunde besitzen eine so extrem starke Magensäure, dass sie theoretisch in der Lage sind Knochen zu zersetzen.

 

Gehen wir noch einen Schritt weiter. 

Hallo Lymphknoten!

Die Lymphknoten sind die „Autowaschanlagen“ des Lymphsystem. Stellen Sie sich das Lymphsystem wie ein großes, engmaschiges Fischernetz vor, das den Köper durchzieht. In diesem Fischernetz sind einige größere Knoten. (Lymphknoten) Dieses Netzt bildet quasi eine Autobahn für die Eiweiße und Abwehrzellen, sie müssen ja irgendwie von A nach B kommen. Die Lymphknoten sind Autowaschanlagen und machen die Autos wieder sauber und schick. Den Dreck der in den Anlagen abgespült wird, wird aus dem Körper abtransportiert und die sauberen, blitzblanken Autos (Abwehrzellen usw.) fahren wieder weiter über die obere Hohlvene zurück ins Blut um weiter ihre Arbeit im Körper verrichten zu können. Das ist das Lymphsystem- die Reinigungsanlage im Körper ihres Vierbeiners.

Und selbstverständlich auch in ihrem Körper. Das Lymphsystem gehört also auch zum Immunsystem. 

 

Die Thymusdrüse

In der Thymusdrüse lernen die Abwehrzellen alles was sie brauchen um später große starke Krieger zu werden. Es ist quasi die Schule des Immunsystems. Hier lernen die T- Lymphozyten, Killerzellen und Co was ihre ganz individuelle Aufgabe ist, worauf sie achten müssen und wie sie am besten vorgehen. Die Thymusdrüse ist allerdings nur im Welpen- und Junghundealter voll aktiv. Sobald ein intaktes Immunsystem aufgebaut wurde, ein Hund erwachsen und somit autonom ist, schließt diese Schule quasi. Die Thymusdrüse wird immer kleiner und kleiner, sie schrumpft also nach und nach.

Die ehemaligen Schüler wissen schließlich schon alles und geben ihr Wissen automatisch über die Zellteilung an ihre Nachkommen weiter, daher wird langfristig keine Schule mehr benötigt. 

 

Das Knochenmark

Im Inneren des Knochens befindet sich eine Art „schwammiges“ Gewebe. Es ist die Geburtsstelle der Abwehrzellen.

(Der Krieger) Sozusagen die „Gebärmutter“ des Immunsystems. Von hier wandern die kleinen Baby Abwehrzellen ins Blut, dorthin wo sie sich spezialisieren können. 

Der Darm

Nun kommen wir zu der wohl wichtigsten Abwehrstation des Immunsystems. Dem Darm. Der Darm besteht aus zwei Teilen, einmal den Dünndarm und daran folgt der Dickdarm. (Beide Darmabschnitte werden allerdings nochmal in 3 Abschnitten unterteilt) Fangen wir mit dem Dünndarm an. Hier landet die aus dem Magen vorbereitere Nahrung um nun in ihre Einzelteile zerlegt und vom Darm ins Blut abgegeben zu werden. Hier findet also die eigentlich Verdauung satt. Die Übergabe der lebenswichtigen Stoffe in den Körper! 

 

Wichtig: Im Dünndarm befinden sich mehr als die Hälfte aller antikörperproduzierenden Zellen!!! Heißt: Mehr als die Hälfte des Immunsystems sitzt im Darm!

 

Diese Zellen besitzen die Fähigkeit, und das ist bemerkenswert, körperschädigende Stoffe zu erkennen. Erst werden diese Eindringlinge markiert, dann unschädlich (zerstört) gemacht und vor allem wird diese Information (Was schädlich ist und wie man sie zerstört) als „Blaupause“ gespeichert. Man kann also sagen, der Darm hat ein Gedächtnis, quasi ein eigenes Gehirn und der Darm ist schlau. Superschlau. Im Dickdarm befindet sich die sogenannte Darmflora. Ist der Dickdarm ausreichend mit guten Bakterien besiedelt, (es gibt gute und schlechte Bakterien, nicht alle Bakterien sind schädlich, einige sind überlebenswichtig!) haben schlechte Bakterien kaum eine Möglichkeit sich zu vermehren. 

 

Jetzt verstehen Sie vielleicht warum ich meinen Fokus bei akuten und chronisch erkrankten Tieren immer zuerst auf den Darm lege. Jetzt wird vielleicht auch klar, warum man einem Hund mit einer Darmerkrankung, seien es Allergien, Unverträglichkeiten, IBD, akute und chronische Diarrhö (Durchfall) usw. nicht ohne eine Nahrungsumstellung langfristig helfen kann. Der Darm ist und bleibt die wichtigste Komponente des Immunsystems.

Vielmehr wird jetzt auch klar, wie schädlich eine langfriste Darmerkrankung  für den gesamten Körper ist. Der Rest des gesamten Körpers verlässt sich auf den Darm, selbst das Gehirn ist auf den Darm angewiesen- nicht umgekehrt. Leber, Herz, Nieren, Gehirn, Hormonsystem usw. sie alle können nur mit dem arbeiten, was der Darm für sie bereitstellt. Interesannt ist die Beobachtung, dass mir immer wieder Hundehalter berichten, dass sich nach einer Nahrungsumstellung auch das Verhalten des Hundes zum positiven verändert. Ja, schließlich liefert der Darm ja auch die Nahrung für das Gehirn.

 

Des Weiteren gehört noch die Milz zum Immunsystem. Hier werden Abwehrzellen gespeichert, sie baut die roten Blutkörperchen ab und bei Bedarf schickt die Milz Thrombozyten los, sollte sich der Hund verletzt haben. Thrombozyten „kleben“ quasi Verletzungen wieder zu. Wenn Ihr Hund blutet wird sofort die Milz aktiviert, diese Blutkörperchen zur Verfügung zu stellen damit sich die Wunde schließt. Muss die Milz entfernt werden, übernehmen andere Organe des Immunsystems ihre Aufgabe. 

 

Nun wissen Sie was genau das Immunsystem ist, woraus es besteht und wie wichtig es ist. In meinem nächsten Artikel schreibe ich darüber, wie man das Immunsystem in bestimmten Situationen unterstützen kann.

 

Ihre Julia Fiore 

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