Omnivore, Carni-Omnivore, Flexitarier ….. bitte was!?!?
Interessanterweise lässt sich ein neuer Trend verfolgen. Es ist zurzeit wohl „IN“ Hunde vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. Schließlich liest man im Internet, in Zeitschriften und sogar in „Fach“büchern das der Hund nun mittlerweile ein Allesfresser sei. Er bekam sogar neumodische Namen wie Carni-Omnivore oder Flexitarier. Sehr, sehr interessant was uns da die Futtermittelindustrie und ein Großteil der Tierärzte weiß machen möchten. Mittlerweile scheinen einfach zu viele Menschen im Sinne ihres Hundes auf die Rohfütterung umgestiegen zu sein und mittlerweile scheinen einige Menschen wohl wirklich Angst zu bekommen. Angst um Umsatz, Profit und Anerkennung.
Ein Plan musste her und zwar schnell. So holte man u.a. sogenannte Tierpsychologen mit an Bord, ein weiterer kluger Schachzug, denn wem hört die Masse zu? Natürlich denen, die einen Namen in der Branche haben. So bot man diesen bekannten Namen eine Summe XY und vermarktete das neue, absolut revolutionärste Buch über Hunde, das je auf dem Mark war mit ganz neuen Erkenntnissen aus der Wissenschaft und Forschung. Einzige Bedingung: Ein Kapitel über Hunde und Ernährung in dem stehen muss: Der Hund hat sich weiterentwickelt, er hat sich angepasst, er ist nun nicht mehr ein Fleischfresser, sondern ein Allesfresser, ein sogenannter Flexitarier oder auch Carni-Omnivore genannt!
Lassen Sie sich einmal den Titel CARNI-OMNIVORE auf der Zunge zergehen ...
Zur Erklärung, es gibt:
Entweder ich bin ein Karnivore, also ein Fleisch/Beutetierfresser oder ein Omnivore, also ein Allesfresser, der von Fleisch und pflanzlichem leben kann. Oder aber ich bin ein Herbivore, also ein Pflanzenfresser. Einen Carni-Omnivore gibt es nicht. Das ist ja quasi doppelt-gemoppelt. Entweder er ist ein Karnivore oder ein Omnivore, beides geht nicht. Macht nicht wirklich Sinn. Traurig aber wahr, wie wir Menschen und vor allem die Menschen die sich nicht so tief mit der Materie Hund und Anatomie/ Physiologie befasst haben im wahrsten Sinne des Wortes an der Nase herum geführt werden. Aber jeder von uns „Hundeverrückten“ holt sich mal hier und dort am Kiosk eine Zeitschrift für Hundehalter. Ich nenne hier bewusst keine Namen, aber es gibt etliche. Dort steht nun groß und breit geschrieben, der Hund sei nun, ich betone das Wort NUN, ein Flexitarier … aha … ein Flexi- was? Und was liest man dort: Hunde haben sich dem Menschen angepasst … oh ja, das sieht man, dieser Drang aufrecht gehen zu wollen, mit beiden Vorderpfoten auf die Tischplatte abstützend auf den Suche nach einem Nanokrümmel; die tollen Mahlbewegungen mit dem Kiefer und vor allem diese rationale Vernunft, das Abwiegen vor jeder Handlung. Oh ja Hunde haben sich so super an den Menschen angepasst, sie wollen Mensch sein, sie wollen die Weltherrschaft … gut, ich komm ein wenig vom Thema ab, Entschuldigung.
Aber mal ernsthaft. Den Hund gibt es seid ca. 20.000 Jahren, einige Biologen gehen von vielleicht 80.000 Jahren aus. Wie kann sich ein Organismus innerhalb von 80.000 Jahren von einem Beutetierfresser zu einem Allesfresser entwickeln?
Schauen wir einmal in die menschliche Entwicklung: Die ersten Arten des Homo habilis ("geschickter Mensch") lebten vor ungefähr 2,3 Millionen Jahren in Ostafrika. Er war noch KEIN Jäger, nur ein Sammler. Erst 600.000 Jahre später entwickelte sich der Homo erectus, dieser war ein Jäger und Sammler. Der Mensch brauchte also um sich vom Pflanzenfresser zum Allesfresser zu entwickeln 600.000 Jahre! Aber klar doch Wundertier Hund schafft diesen Sprung innerhalb von 80.000 Jahren … ist richtig.
Traurig für wie dumm wir gehalten werden. Wir werden manipuliert, uns wird suggeriert: "Dein Hund hat sich verändert, er ist wie du ein Allesfresser.“ Kauf also unser Futter welches zu 60 Prozent Kohlenhydrate beinhaltet und der minimale Fleischanteil besteht primär aus minderwertigen Fleischabfällen. So richtig lecker und bekömmlich. Ein 15 Kg Sack kostet auch nur um die 100,00 Euro. Ein Schnäppchen, wenn man bedenkt wie toll und hochwertig man mit Sorte XY füttert.
Ich bestreite nicht, dass der Hund so wie einige seine Verwandten die „Hundeartigen“ Opportunisten sind. Klar können sie sich anpassen um zu überleben, aber man muss ganz klar schauen, WAS ist essentiell? Was also muss ein jedes Lebewesen zu sich nehmen um zu überleben? Und das ist beim Raubtier nun einmal Fleisch, dies bedeutet aber nicht das er nicht auch andere Nahrungsquellen zu sich nimmt. Karnivore bedeutet lediglich er muss in gewissen Abständen Fleisch zu sich nehmen um zu überleben. Der Mensch wiederum als Allesfresser kann von reiner fleischiger Kost aber auch von reiner pflanzlichen Kost überleben und ein Pflanzenfresser muss eine bestimmt Menge pflanzlicher Bestandteile zu sich nehmen um zu überleben. Karnivore-Fleischfresser wird immer gleichgesetzt mit: Er frisst NUR Fleisch. Nein! Aber er braucht AUCH Fleisch um zu überleben. Das ist der große Unterschied. Und auch noch seine heutige Verdauungsphysiologie ist auf einen hohen Anteil an fleischige Kost ausgelegt, so einfach ist das.
Es kann ja von mir aus auch jeder machen was er möchte, solange andere nicht zu Schaden kommen. Nur die leidtragenden sind in diesem Fall die Hunde, eigentlich perfekte Opfer, können sie sich doch nicht mitteilen und Herrchen und Frauchen sind aufgrund ihrer emotionalen Verbindung zum Hund sehr gut manipulierbar. Sollte dem Hund dann doch die Rute abfallen (symbolisch für Allergien, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Krebs etc.) na dann war es ja nicht das „gute“ Futter. Dies bestätigen dann auch alle im Umfeld des Hundehalters (denn sie alle haben DAS neue Buch gelesen) all die Menschen an die sich der verzweifelte Hundehalter wendet, weil er hofft hier Hilfe zu bekommen. Es waren dann meisten halt die Gene ;-)
Was soll der Hundehalter auch tun? Außer das zu glauben, was ihm gesagt wird. Der Tierarzt hat schließlich studiert, die Futtermittelhersteller handeln doch allgemein im Sinne der Hundegesundheit, schließlich sitzen dort in der Forschung nur ganz tolle und sehr gebildete Hundeliebhaber, die sich von morgens bis abends den Kopf darüber zerbrechen, wie man das Hundefutter noch besser für den Hund gestalten kann. Na und dann sagt doch auch noch die nette Verkäuferin im Laden, dass es am Futter definitiv nicht liegen kann, sie verkauft es doch schließlich schon seit Jahren und noch nie sei ein Hund davon krank geworden. Letzte Station ist dann das Internet. Aber danach ist alles schlimmer als vorher. Papier ist geduldig, dies gilt auch für das world-wide-web, bzw. den Monitor. Vereinzelnd liest man doch auf einer kleinen versteckten Seite, dass es vielleicht doch das Futter sein könnte und am nächsten Tag konfrontiert man den Tierarzt mit dieser im world wide web gefunden Aussage und dieser erstickt diese Gedanken sofort im Keim. „Also hören Sie, ich hatte nun wirklich schon viel Hunde dieser Rasse in der Praxis, diese Rasse neigt einfach zu dieser Erkrankung, da kann man wirklich nichts machen. Aber wir haben ja noch eine andere Alternative, ich habe noch ein ganz spezielles Futter auf Lager, passend zu der Erkrankung Ihres Tieres. Sie dürfen aber wirklich nichts anderes mehr füttern, sonst wird ihr Tier noch kranker.“
Puh … also wenn ALLE DAS sagen, dann haben auch ALLE recht. Alle schwimmen mit dem Strom, alles andere ist einfach entweder nicht effektiv für den einzelnen, es springt bei der Wahrheit zu wenig Verdienst bei raus oder aber man möchte sich nicht dem Gespött der Kollegen aussetzen. Oftmals wäre auch die Wahrheit zu verkünden einfach zu anstrengend. Und das Letzte kann ich sogar nachvollziehen, es ist teilweise wirklich anstrengend so tiefe Suggestionen wieder lösen zu wollen. Oftmals habe ich das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen, hätte ich jedes Mal für die Worte „ja aber“ auch nur 50 Cent bekommen … aber lassen wir das.
Der Hund ist definitiv kein Omnivore, kein Carni - Omnivore und gewiss auch kein Flexitarier. Er ist und bleibt vorerst ein Karnivore, ein Beutetiergreifer und Beutetierfresser. Lassen Sie sich nicht verschaukeln, von allem profitieren Menschen und Konzerne. Die wollen nur Geld machen, die Gesundheit des einzelnen Hundes ist ihnen egal.
Denken Sie selber nach, hinterfragen Sie vieles. Es geht um die Gesundheit Ihres Hundes, und nicht nur um die körperliche, sondern auch um die geistige Gesundheit. Um die Klarheit, das zentralen Nervensystem, das ganz eng mit dem Hormonsystem arbeitet und nur einwandfrei funktionieren kann, wenn es auch all das aus der Nahrung bekommt was es braucht.
Die Nahrung, die die Natur für dieses Individuum vorgesehen hat.
Lassen wir doch einfach den Hund Hund sein. Er ist so toll und so perfekt mit all seinen Eigenschaften und Fähigkeiten. Lassen wir ihn doch einfach so sein wie er ist … ein Beutetierfresser … ist das denn wirklich so schlimm?
Ihre
Julia Fiore