Silvester-Die Hölle für unsere Vierbeiner
und für alle anderen Wildtiere!
Wieder steht Silvester vor der Tür. Schon Ende November tritt bei vielen Tierhalter der kalte Schweiß auf die Stirn bei dem Gedanken, was in ein paar Wochen wieder bevorsteht. Silvester.
Der Jahreswechsel.
An sich könnte Silvester etwas schönes sein, symbolisiert es doch einen Neuanfang. Man kann altes hinter sich lassen und mit guten Vorsätzen in eine neue Chance starten. Es symbolisiert den Neubeginn. Der Frühling ist nun nicht mehr in ganz so weiter Ferne und schon einige Wildtiere beginnen so langsam mit den Balzvorbereitungen und den Revierbegrenzungen, wie z.B. die Waldkäuze oder die Amseln.
Für mich persönlich ist es auch ein Zeichen, dass es jetzt nur noch wenige Wochen dauert bis meine geliebten Stare aus ihrem Überwinterungsquartier zurück kehren. Auch das Auftauchen aus der Erde der ersten Frühjahrsblüher ist in greifbarer Nähe. Alles steht auf Neubeginn. Wäre da nicht diese verdammte Silvesterböller.
Abgesehen von der enormen Umweltbelastung durch Feinstaub ist diese bekloppte Böllerei die absolute Hölle für die Tierwelt. Nicht nur für unsere eigenen Haustiere, sondern auch für alle Wildtiere, die es bei dem Wetter und dem kurzen Zeitfenster an Tageslicht bezüglich Nahrungsbeschaffung so oder so schon schwer haben.
Ein Großteil der Wildtiere sind geogenannte Fluchttiere, bei Gefahr wird also Hals- über Kopf geflüchtet. Nun knallt es an Silvester aber nicht nur ein- oder zweimal, sondern über einen längeren Zeitraum durchgängig (ohne das vor- und nach- 24 Uhr Geknalle einzubeziehen!)
Vögel fliegen in Panik nach Oben und zwar so lange bis sie der vermeintlichen Gefahrenzone entkommen sind. Nun knallt es aber überall… sie
fliegen in Panik hoch und höher und höher und ein extrem großer Teil stirbt vor Erschöpfung oder am Herzstillstand. Die körpereigenen Reserven (diese werden benötigt bzw. eigentlich verbraucht um
sich warm zu halten) sind vor allem zu dieser Jahreszeit gar nicht ausreichend, um solch eine Prozedur über einen längeren Zeitraum durchzustehen.
Abgesehen davon, sterben unzählige Tiere auch noch an den Folgen von Silvester, denn vor allem Vögel kollidieren mit Gebäuden, andere Tiere stürzen ab, weil sie in Panik fliehen oder auch ein
größerer Teil erleidet irreversible Hörschäden und sind in Folge dessen leichte Beute für Beutegreifer.
Auch unseren Haustieren geht es in dieser Zeit nicht gerade gut. Hunderte Hunde entlaufen jedes Jahr über Silvester allein in Deutschland, viele von ihnen kehren nie wieder zurück. Selbst in unseren Häusern und Wohnungen erleben unsere Vierbeiner die reinste Hölle. Die Tiere zittern, speicheln, hecheln und nicht wenige pullern und koten sich vor Panik ein. Und warum? Weil der Mensch, wohlgemerkt im Jahr 2025!!! immer noch so bekloppt ist und nicht nur Unmengen an Geld in die Luft feuert, sondern auch noch in Zeiten des Klimawandels so viel Feinstaub in die Luft ballert, wie eine Großstadt in einem ganzen Jahr und das innerhalb von wenigen Stunden!!! Feinstaub ist nicht nur für die Umwelt belastend, sondern auch für unsere eigene Gesundheit super gefährlich. Abgesehen davon, wie viele Menschen sich am Silvesterabend verletzen, sollten wir auch an die überlasteten Rettungskräfte, Notärzte und an das Personal im Krankenhaus denken, sowie an all die Einsatzkräfte wie die Feuerwehr und die Sanitäter.
Ich verstehe bis heute nicht, warum privates Feuerwerk nicht verboten wird/ wurde. Alternativ könnte man doch gewisse Hotspots in Großstädten einrichten wo für all diejenigen, die sich ein Feuerwerk ansehen möchten ein zentraler Punkt ist. Dort könnte man auch etwas mehr bieten wie Fressbuden, Musik usw. gleichzeitig könnte zum Beispiel ein Teil des Eintritts auch genutzt werden um eine Art Ausgleich zur Natur zu schaffen zum Beispiel einheimische Bäume pflanzen, Artenschutz unterstützen usw.
Was können wir denn für unsere Haustiere an Silvester tun?
Das wichtigste Vorweg: Leinen sie ihren Hund nicht ab!!! Auch der besterzogene Hund kann in Panik davonlaufen. Achten sie darauf, dass das Halsband (besser noch das Geschirr) so gut sitzt, dass ihr Vierbeiner sich nicht daraus befreien kann. Bei extrem panischen Hunden empfehle ich ein sogenanntes Sicherheitsgeschirr, sowie eine doppelte Anleinung (Halsband und Geschirr, an beiden eine separate Leine). Wer einen Garten hat, kann auch seinen Hund zum lösen in den Garten lassen, unter Aufsicht natürlich, wenn der Garten nicht ausbruchssicher ist. Keinem Hund auf der Welt fällt die Rute ab, wenn er mal ein- oder zwei Tage nicht Gassi geht. Freigänger-Katzen sollten sie im Haus lassen, das heißt Katzenklappen schließen.
Hat ihr Hund Angst an Silvester, ist aber noch ablenkbar, so spielen sie mit ihm sobald es knallt. Alternativ kann es auch Kekse regnen. Ich sitze spätestes um Punkt zwölf mit meinen Hunden bei uns im Wohnzimmer und spiele mit ihnen was da Zeug hält. Wenn es knallt rufe ich freudig „ spielen“ und Bälle und Kuscheltiere fliegen umher. Zugegeben… wenn mich dabei einer sehen würde, würde er vielleicht die Männer mit den weißen Westen rufen, aber das ich mich an dem Abend zum Kasper mache ist mir herzlich egal. Meine Hunde haben gelernt: Knall= Ball. Ich bin dabei auch euphorisch und nach ein paar Minuten aus der Puste, aber meine Hunde haben Spaß.
Panikhunden hilft es in der Regel, wenn man ihnen eine Bude baut. Da reichen einen paar Stühle und Decken aus. Ich halte nichts davon Tieren Alkohol zu geben, wie es so oft empfohlen wird; Stichwort Eierlikör.
Es gibt sehr schöne homöopathische Panikmittel, die erfahrungsgemäß beruhigend wirken können, allem voran das Mittel Aconitum. Das ist ein sehr großes „Panikmittel“ in der Homöopathie und ein wirklich großer Teil meiner Kundschaft hat damit ausgezeichnete Erfahrung gemacht. Da dieses Mittel aber mehrfach am Tag verabreicht werden muss, setzten sie es bitte ausschließlich in einer Q Potenz (LM Potenz) ein. Nicht in einer C oder D Potenz! Wenn sie Beratung diesbezüglich brauchen, sprechen sie mich im Laden an.
Ich wünsche allen Tieren dieser Erde ein knallarmes Silvester.
Passt gut auf euch auf.
Eure
Julia Fiore